Monday 21 December 2015

Herkunft und Bedeutung des Namen Kazmaier

Der Name Kazmaier leitet sich mit größter Sicherheit von einem Landgut oder einem Gehöft ab, welches entweder direkt Kazmaier hieß oder aber wahrscheinlicher Kast(n)maier. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Hof ein so genannter "Maierhof" oder "Mayerhof" (aus dem Lateinischen: maiores villae) war, also ein zu einem Hofkastenamt gehöriger Hof mit der Aufgabe der Abgabeneinnahme für die entsprechende Grundherrschaft.
Im frühen Mittelalter taucht der Name Kazmaier in verschieden Schreibarten ausschließlich in Süddeutschland, überwiegend in Bayern auf, so z.B. 1374 der Hans Katzmair von Oberndorf, amtierend als Taidinger für den Abt von Osterhofen. 1399 ist ein Hanns Chatzmair in Ergolding bei Landshut zu finden. In München sind die Katzmair seit 1318 nachweisbar.
Die Suche nach einem einprägsamen Wappensymbol dürfte sich schwierig gestaltet haben und schlussendlich die Namenswandlung auf „Katz“maier oder „Kaz“maier“ beinflusst haben, da ein Kasten oder Getreidelager sich eher schlecht bzw. unschön in einem Wappen darstellte. Die Münchener Familie hat eine Katze im Wappen, ebenso einige der zeitlich später anzusiedelnden Kazmaier Familien. Hierbei wird von einem sogenannten falsch redenden Wappen gesprochen. Dies wird schlussendlich die Schreibung des Namens als Katzmair beeinflusst haben.
Vor 1600 erscheint der Name wie bereits gesagt meist, wenn auch in verschiedenen Schreibweisen, in Bayern. In München sind die Katzmairs seit 1318, beginnend mit Martin Katzmair als Mitglieder des Rates nachweisbar. Als berühmtestes Mitglied der Familie kann Georg „Jörg“ Katzmair als Autor von "München unter der Vierherzog-Regierung 1397-1403" genannt werden. Mit dem Tod von Georg III. Katzmair (Sohn von Niklas Katzmair 1480-1523) im Jahre 1533 stirbt das Haus Katzmair in München aus. Ein 1506 geborener unehelicher Sohn von Jakob II. Katzmair (Niklas' jüngerer Bruder) hat keine weiteren Spuren hinterlassen. Er könnte den Namen seines Vaters behalten und fortgeführt haben.

In den Jahrhunderten nach 1600 tritt der Name Kazmaier tritt sehr häufig in Württemberg auf und dort später überwiegend in den Schreibweisen Kazmaier, Katzmaier oder Kazmeier.

Die Vermutung liegt nahe die Kazmaier stammen nicht ursprünglich aus München. Die Verbreitung der Familie im bayerischen Raum lässt glauben dass die erstmalige Verbreitung des Namens anderswo begann. Die Tatsache, dass die Münchener Familie nach 1533 nicht mehr in München zu finden und ebenfalls die Tatsache dass im Münchener Umfeld der Name reichlich zu finden ist schließt auf einen anderen Ursprung.
Sowohl die Marktschreiberfamilie Katzmair von Diessen, als auch die Dettendorfer Katzmair von denen vermutlich der Richter zu Dorfen und Marktl abstammt, sind nicht unmittelbar mit den Münchenern in Verbindung zu bringen. Die Grafinger Bäckerfamilie Katzmair ist zwar zeitweise im 17. und 18. Jh. in München zu finden, jedoch nur als Besucher des Wilhelmsgymnasiums.
Naheliegend und Basis für meine genealogische Forschung ist die Abstammung der Württemberger Kazmaier von Balthasar Katzmair, dem Dorfener Richter, der wohl der Dettendorfer Familie zuzuordnen ist. In Honau/Lichtenstein in Württemberg tritt 1611 erstmalig ein Balthasar Katzmayr in Erscheinung, wohl der Sohn des Richters. Von dort und schließlich über ganz Württemberg breitet sich die Familie aus. Meine weitere Forschung beschäftigt sich primär mit dem Zweig der Grabenstettener Kazmaier und ebenso mit einigen Kazmaier Linien in den USA.

Saturday 11 July 2015

Brooklyn Bridge


Für mich ist New York's Brooklyn Bridge eines der beeindruckendsten Bauwerke New York's. Sie überspannt den East River und verbindet die beiden New Yorker Broroughs Manhattan und Brooklyn. Die Brücke ist 1834m lang und 84m hoch und ist eine der ältesten Hängebrücken in den USA. Die Brücke ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt und wurde 1964 zum 'National Historic Landmark' durch den 'National Park Service', 1967 zu einem 'New York City Landmark' durch die 'Landmarks Preservation Commission' und 1972 zu einem 'National Historic Civil Engineering Landmark' ernannt.
 
Der Bau der Brücke begann bereits 1869. Die ursprünglichen Pläne stammen von einem, wie könnte es auch anders sein, deutschstämmigen Ingenieur, Johann August Roebling. Er hat die Fertigstellung der Bücke nie erlebt, er starb nach einem Unfall in der Anfangszeit der Bauarbeiten. Sein Sohn, Washington Roebling, führte die Bauarbeiten nach dem Tod des Vater's fort.
 
Die Eröffnung der Brücke fand am 24. May 1883 nach fast 14 Jahren Bauzeit statt. Emily Warren Roebling, Johann August's Witwe und Washington Roeblings Mutter, war es, die als erste die Bruecke überquerte. Zu diesem Zeitpunkt stellte die Brooklyn Bridge die erste und einzige "Landverbindung" zwischen Manhattan und Brooklyn dar. Am ersten Tag überquerten 1800 Fahrzeuge und 150300 Menschen die Brücke. Heutzutage sind es täglich 120000 Fahrzeuge, 4000 Fussgänger und 3100 Fahrradfahrer, die die Brooklyn Bridge als eine der Hauptverbindungen zwischen Manhattan und Brooklyn nutzen.
 
Tragischerweise kam es sechs Tage nach der Eröffnung zu einem unglücklichen Zwischenfall. Wahrscheinlich aus Scherz rief einer der Passanten "Die Brücke stürzt ein" und verursachte eine Massenpanik bei der mindestens zwölf Menschen ihr Leben verloren. Schlussendlich war es Phineas Taylor Barnum mit seinem berühmten Zirkus der die Bedenken über die Sicherheit der Brücke zerstreute. Am 17. May 1884, knapp ein Jahr nach der Eröffnung, paradierte er, angeführt von seiner grössten Attraktion Jumbo, mit 21 Elefanten über die Brücke.
 
Für lange Zeit war die Brooklyn Bridge die längste Hängebrücke der Welt. Jedes Mal wenn ich New York besuche, spaziere ich, jet-lagged, am frühen Morgen über die Brücke nach Brooklyn Heights und bewundere die Skyline. Bei schönem Wetter ist der Anblick bei Sonnenaufgang unvergleichlich.
 

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Brooklyn Bridge at sunrise

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Manhattan's skyline from Brooklyn Bridge

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Brooklyn / Long Island, view from Brooklyn bridge

Friday 10 July 2015

München’s Patrizier Familien

Nach Titus Livius Patavinus waren es im alten Rom die ersten 100 von Romulus ernanneten Senatoren, die die Väter (Patres) genannt wurden und deren Nachkommen schließlich das Patriziat (lateinisch: Patricius, Griechisch: πατρίκιος, patrikios) bildeten. Ursprünglich sich auf diese herrschende Klasse beziehend, diese Familien unterschieden sich von den Plebejern durch ihren größeren politischen Einfluss, wurde der Begriff im Mittelalter neu definiert und wurde in der Folge in vielen Ländern ein eher vager Begriff für Aristokraten und die höhere Bourgeoisie.
 
In mittelalterlichen deutschen Städten entstand das Patriziat im 11. Jahrhundert aus dem ehemaligen örtlichen Adel oder den lokalen Ministerialen. Sie nannten sich "Geschlechter", aber in alten lateinischen Dokumenten wurde dies als "Patricius" übersetzt. Diese Familien besetzten den Rat und andere wichtige städtische Ämter und versuchten dieses ausschließliche Recht für sich zu erhalten. Erst nach dem frühen 16. Jahrhundert wurde der Begriff Patrizier verwendet um zwicshen den edlen städtischen Familien unde dem einfachen Volk zu unterscheiden und schliesslich wurden viele dieser Familien von deutschen Landesfürsten in den Adelsstand erhoben.

In München bildete sich diese politische und gesellschaftliche Elite der Stadt aus den Mitgliedern des Stadtrates. Die Patrizierfamilien stammten überwiegend aus der Kaufmannschaft und aus dem Kreis reicher Handwerker. Dieser geschlossene, exklusive Kreis der Patrizier, für deren "Mitgliedschaft" die Wahl in den Inneren Rat ein entscheidendes Kriterium war, regierte die Stadt für eine lange Zeit. Seit dem 17. Jahrhundert verliehen die bayerischen Herrscher erbliche "Patriziatsdiplome" und 1800 wurde das letzte Mal ein solches Privileg verliehen.

Die Schaffung dieser Oberklasse-Bürgergemeinschaft und die Entstehung des Münchner Rates gingen Hand in Hand. Zum ersten Mal wurde der Rat der Stadt München in einem Dokument von 1286 erwähnt ("consules civitatis Monacensis"). Die "Rudolfinum" von 1294, das älteste erhaltene Stadtrecht von München bezeichnet den Rat bereits als zentrale "Autorität" der Stadt und im Besitz der Satzung der Autonomie, der Polizei und der unteren Justiz. Im Grunde bestand das Patriziat immer aus etwa 20 bis 30 eng miteinander verwandten Familien. Ihre Namen sind in den ältesten Ratslisten seit 1295 erhalten, unter diesen finden sich alte Münchener Familien wie die Sendlinger (seit 1170), die Pütrich (seit 1189), die Rudolf (seit 1237), die Guldein (Aureus) (seit 1239), die Wilbrecht (seit 1239/42), die Freimanner (seit 1253), die Draechsel (seit 1269), die Ligsalz (seit 1269), die Schrenck (seit 1269), die Schluder (seit 1271), die Bart (seit 1272) und die Ridler (seit 1295). Einige andere Namen und Familien sind schon lange wieder aus München verschwunden, sie sind ausgestorben wie die Katzmair (1533), die Astaler (1475), die Tulbeck (1476), die Gießer (1494), die Tömlinger (1519-1525), die Wilbrecht (1526 / 48), die Schluder (1535) und die Pötschner (1541).

Diese Familien, sämtlichst durch Mitglieder des Rates vertreten und meist untereinander verheiratet, verwandt oder verschwägert, so zum Beispiel die Katzmair mit den Schrenck, den Rudolf, den Schluder und den Pötschner. Allerdings wurde die korporative Einheit und Exklusivität nie so groß wie zum Beispiel in Nürnberg. Familiäre Verbindungen durch Heirat mit dem "Reichspatriziat" in Regensburg, Nürnberg oder Augsburg oder auch mit dem höheren Landadel und dem Junkertum waren seit dem 14. Jh. keine Seltenheit.
 

Die Katzmair von München und ihre Nachfahren

Das Wappen der Münchener Katzmair
Die Katzmair waren einst eine der einflussreichsten und wichtigsten Familien in München. Als Teil der patrizischen Elite der Stadt "regierten" sie als Mitglieder des äussern und inneren Rates der Stadt. Wie einige der alten Familien der Stadt, wie die Astaler und Pötschner,  starben auch die Kazmaier schlussendlich in München aus. Im Jahre 1533 starb mit Georg III der letzte männliche Nachkomme. Ein unehelicher Sohn, dessen Taufname ungenannt bleibt, hinterlässt im frühen 16. Jahrhundert keine weiteren Spuren. Möglicherweise hat er jedoch den Namen aus München fortgetragen und so für den Erhalt gesorgt.

1. Martin I1 Katzmair wurde um 1286 in München geboren, wo er um 1336 starb. Er heiratete die Münchener Bürgerstochter Sophie Küchel, die Tochter von  Ludwig I Küchel, der erstmals als Mitglied des Rates am  25.02.1335 erwähnt wird. Sie hatte drei Brüder, Heinrich, Liebhart and Ludwig II.
Seit 10.02.1318 tritt Martin I als Mitglied des Rates von München in Erscheinung. 1319 wird er als Pfleger des Salzes erwähnt und fungiert ab 1329 als Kämmerer der Stadt. Seit dem 24.08.1334 taucht er als Mitglied im inneren Rat der Stadt auf und ab dem 25.02.1335 als geschworener Rat.
Martin I Katzmair und Sophie Küchel hatten 4 Kinder:
2 i Anna2 Katzmair, geboren und gestorben in München. Nach 1353 heiratete sie Heinrich II Rudolph, geboren 1310 in München, gestorben zwischen dem 22.02.1378 und dem 26.03.1378 in München. Er findet erste urkundliche Erwähnung  in München am 22.01.1333. Zwischen 1334 und 1340 war er einer der Stadtämmerer und  von 1365 und 1374 war er der Bürgermeister der Stadt. Im Jahre 1377 wird er als Hochmeister des Heiliggeistspitals erwähnt. In den Jahren 1367-1369 und 1375 ist er laut den Stadtkammerrechnungen der zweitreichste Mann in München. Er ist der Sohn von Heinrich I Rudolph, der seit 10.02.1318 als Ratsmitglied auftaucht, ab 1320 im inneren Rat, und Katharina Weissenfelder. Anna war Heinrichs zweite Frau, seine erste Gattin, Katharina Pötschner starb am 14.08.1353. Die Rudolphs erscheinen ebenfalls als eine der wichtigsten und einflussreichsten Familien Münchens. Sie werden es sein, die 1533 nach dem Tod von Georg III, dem letzten männlichen Katzmair in München, deren Erbe übernehmen.
3 ii Jakob2 Katzmair
+ 4 iii Johannes I2 Katzmair, gestorben am 30 Nov 1384 in München. Er heiratete Elisabeth Rudolph.
5 iv Konrad2 Katzmair, gestorben am 29 Dec 1346 in München. Zwischen 1337 und 1346 tritt er mehrmals als Mitglied des inneren und äusseren Rates in Erscheinung. Am 12.08.1346 wird er als geschworener Rat erwähnt.
Generation 2
4. Johannes I2 Katzmair (Martin I1), gestorben am 30 Nov 1384 in München. Er heiratete Elisabeth Rudolph, gestorben am 2 Jul 1405 in München. Seit 1362 tritt Johannes wiederholt als Mitglied des inneren und äusseren Rates der Stadt auf. 1367 wird er als Kirchenpropst erwähnt und ab 1372 als geschworener Rat. Er war Kaufmann und handelte mit Wein und Pferden. Am 8. September 1369 kauft Johannes Katzmair den kompletten Wörthsee einschliesslich sämtlichen Inventars und der sich darin befindlichen Insel.
Johannes I Katzmair und Elisabeth Rudolph hatten 4 Kinder:  
6 i Agnes I3 Katzmair, starb zwichen September 1415 und November 1416 in München. Sie heiratete Heinrich Schluder aus München, gestorben um 1369 in München. Heinrich wurde 1317 zusammen mit seinem Vater Konrad, nach Auseinandersetzungen über die Ratsverfassung, der Stadt verwiesen. Nach seinem Tod 1369 kehrte Agnes nach München zurück und heiratete zwischen 1370 and 1371 Erwart Herwart aus Augsburg der um 1375 in München verstarb. 
+ 7 ii Georg `Joerg`3 Katzmair, gestorben 5 Mar 1417 in München. Er heiratete Katharina Käuzl.
8 iii Hans II3 Katzmair , nach 1364 in München und vor 1384 dort gestorben.
9 iv Martin II3 Katzmair , in München vor 1384 gestorben.
Generation 3
München unter der Vier-Herzog-Regierung
7. Georg `Jörg`3 Katzmair (Johannes I2, Martin I1), in München geboren und am 5 März 1417 in München gestorben. Er heiratete Katharina Käuzl aus dem damals noch bayerischen Salzburg (Oesterreich war damals noch unbekannt). Sie verstarb am 14 Apr 1427 in München.
Seit 1386 erscheint 'Jörg' mehrfach als Mitglied des inneren und äusseren Rates der Stadt und ebenfalls als Bürgermeister der Stadt. Grösste Beachtung findet sein Bericht "München unter der Vierherzog-Regierung 1397-1403" über die Unruhen in München zwischen 1397 und 1403 als eines der wenigen Zeugnisse Münchener Geschichtsschreibung des frühen 15. Jahrhunderts.
Er musste am 03.08.1398 aus der Stadt fliehen, verlor sein gesamtes Vermögen. Er flüchtet an den Hof der Herzöge Ernst und Wilhelm und konnte erst 1403 nach München zurückkehren. Schliesslich erhielt er nach den Schlichtungen des Jahres 1404 sein Hab und Gut  zurück und seine Stellung als Bürgermeister wurde wieder hergestellt.
Georg `Joerg` Katzmair und Katharina Käuzl hatten 3 nachgewiesene Nachkommen:  
10 i Agnes II4 Katzmair, vor 1424 in München geboren.
Kloster St. Klara bei St. Jakob am Anger
Agnes scheint Nonne im Franziskanerkloster "St. Jakob am Anger" gewesen zu sein. Das dortige Frauenkloster St. Klara war seit dem frühen 13. Jahrhundert der Startpunkt des bayerischen Teils des Jabobsweges - "El Camiño de Santiago".
11 ii Hans III4 Katzmair , um 1398 in München geboren und um 1420 dort gestorben.  
+ 12 iii Martin III4 Katzmair, um 1401 in München geboren and gestorben am 4 Nov 1481 in München . Er heiratete Anna Pötschner.
Generation 4
12. Martin III4 Katzmair (Georg `Joerg`3, Johannes I2, Martin I1) wurde um 1401 in München geboren wo er auch starb am 4 Nov 1481. Er heiratete Anna Pötschner, ebenfalls aus München, die Tochter von Peter Pötschner und Anna Schrenck. 1429 wird Martin II. als Ratsmitglied und 1430 als erster Kämmerer des Stadt. Im May 1431 hatte er erstmalig das Bürgermeisteramt inne und als solcher verweigerte er den Funktionären der Fronleichnamsprozession das "Geyrenmall und Fressgeltt". Durch die Versagung jener bis dahin üblichen Festigkeiten auf Kosten der Stadt verursachte er einen Skandal. In den 1430er Jahren findet man Martin Katzmair mehrfach als Rechtsprecher am Hofgericht und als Mitentscheider ("veriecher") in Fällen des Schiedsgerichts. In den Jahren 1459 bis 1465 wird er durchgängig als "Hauptmann des Inneren Rates für das Kirchviertel" in den Ratsprotokollen erwähnt.
Schloß Wörth
Martin's Grossvater Hans I kaufte 1369 von den Greifenbergern den Wörthsee samt Insel und Zubehör. Martin's beträchtliche finanzielle Mittel ermöglichten ihm den Bau eines Schlosses auf der Insel welches er 1446 in Auftrag gab.
1468, im Jahr der Grundsteinlegung der Frauenkirche,  wird er urkundlich als "kirchenpropst Martein Katzmair von innderm rat" erwähnt. 1476 finden wir ihn abermals als Stifter eines Seelhauses für 7 bis 10 christliche Jungfrauen und Frauen in der Fingergasse und letzmals erwähnt wird er 1477 als Stifter einer täglichen Messe in seiner Kapelle in der Frauenkirche.
Aus der Ehe von Martin III. Katzmair und Anna Pötschner gingen drei Kinder hervor:
13 i Anna5 Katzmair, geboren um 1425 in München und ebendort verstorben. Sie war verheiratet mit Balthasar I Ridler, geboren um 1410 ebenfalls in München, gestorben um 1491 in München.. 
+ 14 ii Georg II5 Katzmair, um 1430 in München geboren und dort am 24. Juni 1485 verstorben. Er ehelichte in erster Ehe Dorothea Stupf und nach ihrem Tod 1471 Beatrix von Hausen.
15 iii Hans IV5 Katzmair, um 1435 in München geboren und um 1494 in München gestorben. Seine Gattin, Clara Ridler, starb nach dem 28. July 1536 in München. Hans IV war Mitglied des äusseren Rates der Stadt München  zwischen 1484 un 1486. 
Generation 5
14. Georg II5 Katzmair (Martin III4, Georg `Joerg`3, Johannes I2, Martin I1), um 1430 in München geboren und dort am 24. Juni 1485 verstorben. Er ehelichte in erster Ehe Dorothea Stupf und nach ihrem Tod am 19. Dezember 1471 heiratete er abermals, Beatrix von Hausen, die ebenfalls um 1485 gestorben sein soll. Eine dritte Ehefrau kann nicht namentlich nachgewiesen warden wird jedoch in der Chronik der Schrenck's erwaehnt: "... und wiederumb ain leichtfertig weib, darmit er all sain guet vertan, ain drite hausfrau".
Mit Dorothea Stupf hatte Georg II Katzmair einen Sohn und eine Tochter:
16 i Hans V6 Katzmair, zwischen 1450 und 1471 in München  geboren und ebenda um 1515 verstorben. Er war mit der, namentlich nicht bekannten, Tochter von Hans Schluder zu Weilbach verheiratet.
17 ii N.N.6 Katzmair. Der Vorname und die näheren Lebensdaten der Tochter bleiben unbekannt, jedoch war sie mit Albrecht Fröschel verheiratet.
Aus der Ehe mit Beatrix von Hausen hatte Georg zwei Söhne:  
+ 18 i Jakob II6 Katzmair, um 1472 in München geboren, war zwar verheiratet aber wir wissen nichts über seine Frau.
+ 19 ii Niklas6 Katzmair, nach 1471 in München geboren und 1523 in München  gestorben, war mit Katharina Rudolph verheiratet.
Generation 6
18. Jakob II6 Katzmair (Georg II5, Martin III4, Georg `Joerg`3, Johannes I2, Martin I1), um 1472 in München geboren und dort auch verstorben, war anzunehmenderweise schwer krank. Eine Urkunde vom 27.01.1506 bezeugt, dass sein Bruder Hans V. ihn und seinen unehelichen Sohn "plödigkeitshalber seins leibs" zu sich nahm und für ihn zu sorgen. Zu dieser Zeit wohnten sie am Rindermarkt 7B.
Jakob's Sohn, dessen Namen wir nicht erfahren, muss somit vor 1506 geboren sein. Er wird es wohl sein, der, bei seinem Onkel Hans V. aufgewachsen, nach dem Aussterben der Katzmair in München den Namen behalten und fortgeführt hat. Urkundlich finden wir ihn nicht mehr erwähnt.
Nachdem sein Cousin Georg III 1533 starb war er wahrscheinlich der letzte lebende Katzmair in München. Nichtsdestotrotz war er vom Erbe ausgeschlossen, welches komplett an die Rudolphs, die nächsten lebenden Verwandten Georg's von Mutter's Seite, namentlich Paul Rudolph und seine Schwester Margaretha, ging.
19. Niklas6 Katzmair (Georg II5, Martin III4, Georg `Joerg`3, Johannes I2, Martin I1), in München nach 1471 geboren und um 1523 dort verstorben und verheiratet mit Katharina Rudolph, der Tochter von Thomas I Rudolph und Veronica Schluder.
Niklas Katzmair und Katharina Rudolph hatten zwei Kinder:
21 i Barbara7 Katzmair, wohl jung gestorben am 10. August 1520 in München. Auf ihrem Grabstein: "anno 1520 des 10. tages octobris starb jungfrau Barbara, Niclas Kaczmars dochter".
22 ii Georg III7 Katzmair, auch er wurde wohl nicht allzu alt, genaue Daten fehlen. Er dürfte vor 1523 geboren und um 1533 in München gestorben sein.

Saturday 20 June 2015

30% aller weißen Briten sind deutscher Abstammung

Eine genetische Studie zeigt, 30% unserer britischen Nachbarn sind deutscher Abstammung.


Im Guardian fand ich kürzlich einen äusserst interessanten Artikel über eine genetische Langzeitstudie, die zeigt, dass 30% aller weißen Briten deutsche Vorfahren haben. Untersuchungen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren enthüllen den grossen Einfluss der Angeln und Sachsen (Angelsachsen) auf die Besiedlung der Insel. Französische und dänische DNA wurde vermehrt aus früheren Besiedlungsphasen nachgewiesen.
 
Die Angelsachsen haben, zusammen mit Stämmen der Jüten, Friesen und Niederfranken, ab dem 5. Jahrhundert die britischen Inseln besiedelt. Aus ethnishcer Sicht sind unsere britischen Nachbarn also das Ergebnis verschiedener Einwanderungswellen germanischer Stämme die sich mit der keltisch-romanischen Urbevölkerung vermischt haben und mit Beginn des 11. Jahrhunderts ergänzt wurden durch Einwanderungen aus Skandinavien. Frankophone Normannen vervollständigten den Völkermix und so entwickelte sich im Mittelalter die englische und schlussendlich die britische Nation.
 
Die Bevölkerung Süd- und Zentralenglands zeigt neben dem deutschen Anteil heute Anteile französischer (40%), dänischer (11%) und belgischer (9%) DNA wobei der französische Anteil nicht von der normannischen Invasion von 1066 herrührt sondern vielmehr von einer Migrationswelle nach der letzten Eiszeit vor knapp 10000 Jahren aus einer Gegend die heute weitläufig 'Doggerland' (hier ein sehr interessanter Artikel der National Geographic über Doggerland) genannt wird, nämlich dem damals trockenen Teil der heutigen Nordsee.  
 
Die Römer, Wikinger und Normannen mögen die Inseln zwar hunderte von Jahren regiert haben jedoch haben sie aus genetischer Sicht nur geringe Spuren hinterlassen. Die Studie zeigt, dass es die Germanen waren, die Angeln, Sachsen und Friesen, die durch Ihren Einfluss die ursprüngliche DNA wesentlich umgestaltet haben.
 
So erklärt sich auch der Ursprung der englischen Sprache als eine urspünglich germanische Sprache und die nahe Verwandtschaft zu den friesischen Sprachen und zum Niederdeutschen. Das Wort Englisch kann sicher von den Angeln, einem der frühen germanischen Stämme, hergeleitet werden. Der Einfluss sowohl der west- und nordgermanischen Sprachen als auch des klassischen Lateins und des Franzöischen haben dazu beigetragen dass Englisch heute einen aussergewöhnlich reichen Wortschatz besitzt.
 
Das erinnerte mich an eine College Arbeit, über die Relevanz von DNA-Tests in der modernen genealogischen Forschung. Im folgenden soll nur die ‘Executive Summary’ dargestellt sein, da das vollständige Papier zu umfangreich sein würde ...
 

GENETIC GENEALOGY – THE RELEVANCE OF DNA TESTING IN MODERN GENEALOGY AS AN ALTERNATIVE TO TRADITIONAL GENEALOGICAL RESEARCH


Family History research or Genealogy (from Greek genea: race, generation, family and logia: study, science) is the study of families and their lineages by tracing a person’s ancestors (Sorenson Molecular Genealogy Foundation, 2014a). The traditional way to do this is tracing – generation by generation - your parents, grandparents, great-grandparents and so on. Primary sources for this are church books, census data, old documents, oral interviews etc. Everything that contains details about someone’s ancestor by going back from generation to generation is of interest. Genealogy is helpful in providing knowledge about pedigrees and kinships of family members. Once the information is acquired, it may be displayed in the form of a tree which is a kind of family tree or it is also written in the form of narratives. Every researcher will, at one point hit a brick wall where no further information might be available to him to study. Over the centuries wars destroyed primary sources and documents were lost forever. In early history written documentation was rare as most people could not read or write.
 
At this point a researcher might consider the help of genetic methods to connect with other researchers that might have information which is inaccessible for him. In the last 15 years DNA tests opened ways to trace ancestors genetically by analysing a person’s mitochondrial DNA to trace their maternal line and their Y-DNA to trace their paternal lineage which is `typically interpreted within the context of a surname study` (Kennett, 2013). ‘A patrilineal surname is inherited in the same way as the non-recombining region of the Y chromosome and there should, therefore, be a correlation between the two’ (King & Jobling, 2009).
 
`Molecular Genealogy (also called "Genetic Genealogy") is the application of DNA to traditional genealogical research` (Sorenson Molecular Genealogy Foundation, 2014b). In that sense two researcher researching the same surname and assuming an ancestral relation might be able to interconnect their research gained traditionally by comparing their DNA and in case of a match much more effectively increase the size of their own pedigree by incorporating the other researcher’s pedigree.
 
This research report is designed to show how DNA testing can be used and whether is it relevant or not. The research report also highlights some companies that support and promote DNA testing to show how these tests could be used in genealogical researches. This research undertakes a scientific approach for research which makes use of quantitative analysis. A randomly sampled group of 100 participants would be used to obtain data from which then would be analysed. However, this research has some limitations which are partially but greatly based on ethical concerns of the people. The ethical concerns of people are discussed in the later sections of this research report. After analysis of the literature, it was found that DNA testing is relevant and can very well be considered a complementation to the traditional method of genealogical researches where genealogical researchers face difficulties in acquiring greater knowledge about a subject.

References

Devlin, H., 2015. Genetic study reveals 30% of white British DNA has German ancestry. [Online]  Available at: http://www.theguardian.com/science/2015/mar/18/genetic-study-30-percent-white-british-dna-german-ancestry
King, T. E. & Jobling, M. A., 2009. What’s in a name? Y chromosomes, surnames and the genetic genealogy revolution. Trends in Genetics, 7 8.
Sorenson Molecular Genealogy Foundation, 2014a. What is Genealogy?. [Online] Available at: http://www.smgf.org/pages/genealogy.jspx [Accessed 22 10 2014].
Sorenson Molecular Genealogy Foundation, 2014b. Why Molecular Genealogy?. [Online] Available at: http://www.smgf.org/pages/why_genetic_genealogy.jspx [Accessed 22 10 2014].
Spinney, L., 2012. Searching for Doggerland. [Online] Available at: http://ngm.nationalgeographic.com/2012/12/doggerland/spinney-text